Nicht jeder beherrscht den Pinselstrich eines Leonardo da Vinci oder eines Michelangelo. Dennoch interessieren sich viele, auf der Suche nach einer befriedigenden Freizeitbeschäftigung, für die Kunst des Zeichnens und Skizzierens: ein Blatt Papier, ein Bleistift, eine Vision, und schon kann man die Welt auf der Leinwand verewigen. Im Hause Elysis steht die bildende Kunst immer samstags im Vordergrund, wenn interessierte Bewohner aller Etagen, mit sehr unterschiedlichen Stufen der Pflegebedürftigkeit, sich zum Malworkshop treffen.
Leinwand, Mal- und Pastellfarben, Filz- und Buntstifte, Mosaik, Schachteln, Anfertigung von Mobiles … die unterschiedlichsten Träger und Materialien kommen hier zum Einsatz. Organisiert wird der Workshop an einem etwas abgeschiedenen Ort, dem Handarbeitsraum, weit weg von der gewohnten Geräuschkulisse der Etagen. So können die betagten Künstler in eine spezielle Umgebung und eine besondere Atmosphäre eintauchen und sich bestens auf ihre Arbeit konzentrieren.
Der Fantasie freien Lauf lassen
In der Regel betreuen zwei Erzieher die Aktivität. „Wir wählen zunächst ein Thema aus (Gemälde reproduzieren, Gegenstände anfertigen …). Nachdem das Thema feststeht, lassen die Senioren ihre Fantasie spielen, um die jeweiligen Vorgaben nach ihren eigenen Vorstellungen zu reproduzieren (Farbgestaltung, Motive …). Wir versuchen, die Aktivitäten über höchstens zwei Wochen durchzuführen, damit die Teilnehmer ihre Lust und Motivation nicht verlieren”, erläutern die Erzieher.
Malen ist nicht nur ein wunderbarer Zeitvertreib, sondern hat auch eine außerordentliche therapeutische Wirkung für ältere Menschen. Es regt die Vorstellungskraft an, fordert Präzisionsarbeit, eine kognitive Arbeit, fördert die Koordination der Augenbewegungen, das soziale Miteinander, aber auch die Fein- und Grobmotorik. Und nicht zuletzt: Es stärkt nachdrücklich das Selbstvertrauen.
